Robinson auf Urlaub
Der Fremde setzte sich an meinem Tisch,
er sah aus, wie Robinson auf Urlaub,
war Zuhause auf jeder Straße,
kannte die Geheimnisse der Menschen,
sein Traum war der Rausch,
ein Stück verschollenes Glück,
er wollte seiner Einsamkeit entfliehen
und dem Wind lauschen.
der Wind nahm ihn mit auf ferne Reisen,
er flog zu einem Platz der Sonne,
wo kein Hassen den Menschen regiert,
wo kein Neid den anderen platzen läßt,
wo nur die Liebe alle Herzen erwärmt.
seine Kleider rochen nach Hoffnung,
seine Zunge lechzte nach seiner einzigen Freiheit.
ich bezahlte eine Runde,
und sein Strom der Worte nahm kein Ende,
er klagte über die Herren im Oberhaus,
sorgte sich um die Kinder dieser Welt,
jetzt naiv, später kein Tarif;
brüllte er ganz laut,
nahm den letzten Schluck Wein,
und spazierte ohne Worte ins Ungewisse.
ich leerte meinen Becher,
starte Löcher in die trockene Luft,
und dachte in mir.
der Wind nahm ihn mit auf ferne Reisen,
er flog zu einem Platz der Sonne,
wo kein Hassen den Menschen regiert,
wo kein Neid den anderen platzen läßt,
wo nur die Liebe alle Herzen erwärmt.
als ich das Lokal verließ,
tief in der Nacht,
die Kälte war ein lästiger Umhang,
und die Wege lagen in ihrer Einsamkeit vor mir.
im Mantel des Nebels,
zwischen den Abfällen der Menschen,
lag Robinson auf Urlaub,
zusammengerollt,
mit einem blauen Gesicht,
schaute er erwartungsvoll nach oben.
der Wind nahm ihn mit auf ferne Reisen,
er flog zu einem Platz der Sonne,
wo kein Hassen den Menschen regiert,
wo kein Neid den anderen platzen läßt,
wo nur die Liebe alle Herzen erwärmt.